Am 10. September besuchte Botschafter der Ukraine Olexander Scherba Kärnten. Während seines Aufenthalts in Klagenfurt traf er sich mit Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser.
Die Landesregierung Kärnten berichtete hierzu:
"Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Olexander Scherba, machte heute, Donnerstag, seinen
Antrittsbesuch bei Landeshauptmann Peter Kaiser, der ihn im Amt der Kärntner Landesregierung
herzlich willkommen hieß. „Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind“, sagte der Landeshauptmann
und verwies auf die vielen historischen sowie aktuellen Verbindungen Österreichs und Kärntens
zur Ukraine und im Besonderen auch zum Gebiet Czernowitz. Über Details dazu informierten Udo
Puschnig und Wolfgang Platzer, die seitens der Landesamtsdirektion auch für diese regionale
Zusammenarbeit zuständig sind. Scherba zeigte sich von Kärnten begeistert: „Es lag mir sehr am
Herzen, Kärnten zu besuchen“
Kaiser und Botschafter Scherba betonten ihr Interesse, die Beziehungen und die Verbundenheit
regional weiter auszubauen. Der Landeshauptmann lud den Botschafter ein, beim
Volksgruppenkongress am 26. und 27. November in Kärnten teilzunehmen. Auch eine
Erholungsaktion für Kinder aus dem Kriegsgebiet wurde angesprochen. Kaiser sagte zu, diesen
großen Wunsch zu ermöglichen und will diesbezüglich den Jugendherbergsverband ansprechen.
Jeder humanitäre Akt und jede Hilfe wäre sehr willkommen, sagte Scherba. Der Botschafter lud
auch den Landeshauptmann ein, die Ukraine bzw. Czernowitz zu besuchen.
Die Kriegssituation in der Ukraine beginne sich endlich zu beruhigen, sagte der Botschafter. Nun
gebe es einen Prozess der Umorientierung, dabei suche man verstärkt Kontakte zur Wirtschaft
und wolle auch mit der Wirtschaftskammer Kärnten bzw. mit Kärntner Wirtschaftstreibenden
kooperieren.
Der Landeshauptmann stellte Kärnten näher vor und informierte über das Triple I mit
Internationalisierung, Investitionen und Innovationen als Leitfaden sowie über die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit der EU und die interregionalen Kooperationen mit den Nachbarländern im
Rahmen der Euregio und Alpen Adria Allianz. Auch auf das europaweit beherrschende Thema der
Flüchtlingsströme wurde eingegangen. Kärnten erfülle derzeit seine Betreuungsquote zu 100
Prozent, sagte Kaiser. Der Botschafter meinte, dass die Ukraine sehr erfolgreich im Kampf gegen
das Schlepperwesen sei.
Wie Puschnig und Platzer berichteten, umfasst die regionale Zusammenarbeit Kärntens mit dem
Gebiet Czernowitz, aber auch mit der Stadt Czernowitz und NGOs zeithistorische, kulturelle,
wissenschaftliche, bildungspolitische und soziale Projekte, Publikationen sowie humanitäre Hilfe
und von der EU kofinanzierte Projekte. Persönliche Kontakte und mehrmals jährliche gegenseitige
Delegationen zu Veranstaltungen und Tagungen sowie Fachgespräche über Projekte und
Aktivitäten werden regelmäßig gepflegt.
Zwischen den Universitäten Klagenfurt und Czernowitz gibt es Kooperationen, auch die Georg
Drodzdowski Gesellschaft in Klagenfurt versteht sich als Brücke zwischen den beiden Ländern.
Delegationen aus der Ukraine sind auch immer wieder beim Volksgruppenkongress in Kärnten,
ukrainische Autoren sind in der jährlich erscheinenden „Kärnten Dokumentation“ vertreten.
Übrigens ist Klagenfurt auch Partnerstadt von Czernowitz.
Der Botschafter ist auch interessiert daran, dass es bald wieder einen Honorarkonsul für die
Ukraine – als Nachfolger von Horst Schumi – in Kärnten geben werde. Eine ukrainische
Kulturwoche könnte nicht nur in Wien, sondern auch in Kärnten stattfinden, meinte der Botschafter.