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KOMMENTAR VOM BOTSCHAFTER OLEXANDER SCHERBA: TERRORANSCHLAG AM JOURNALISTEN BABTSCHENKO VEREITELT - ALLES ANDERE WENIGER WICHTIG
Veröffentlicht am 01 Juni 2018 Jahr 10:45

Nach dem vorgetäuschten Tod des russischen Journalisten Babtschenko in der Ukraine, ist es Erklärungszeit für die ukrainische Regierung. Wie? Warum? Gab es etwa nicht einen anderen Weg, das menschliche Leben zu retten und die Pläne Moskaus in der Ukraine bloßzustellen? Alles legitime Fragen. 

Um die Antwort zu begreifen, muss man erstens, den Hintergrund sehen; zweitens die Einzelheiten dieser Geschichte genau anschauen und drittens (dies ist aber am wichtigsten) – die weitere Entwicklung abwarten.

Zum ersten Punkt. Der Hintergrund gleicht einem grausamen Filmskript: seit Monaten werden in der Ukraine Gegner Putins und hochrangige Offiziere der ukrainischen Geheimdienste brutal getötet. Erschossen und gesprengt. Nur in einzelnen Fällen werden die Täter gefasst, aber jedesmal sind das kleine Fische. Die Auftraggeber bleiben unbekannt und auf freiem Fuß. Jedes mal wenn das passiert, schiebt Moskau die Schuld der Ukraine zu: die ukrainische Regierung ist unfähig, es gibt Chaos, die Ukraine ist ein „failed state“. Viele im Westen stimmen zu: es sieht in der Tat nach einem Chaos aus – und wer weiß, wer da wirklich den Auftrag gegeben hat. „Es ist letztendlich nicht im Interesse Russlands, genau zu diesem Zeitpunkt diese Person zu töten…“ und so weiter.

Zum zweiten Punkt. An einem Tag 2018 erfährt der Geheimdienst der Ukraine SBU über erneute Vorbereitung eines Anschlags. Diesmal im Visier – der russische Journalist Babtschenko, ein erbitterter Feind Putins, der ausgerechnet in der „abtrünnigen“ Ukraine Zuflucht fand. SBU steht vor der Wahl: erneut einen kleinen Fisch zu fassen und vielleicht denjenigen, der ihn unmittelbar bezahlt – oder vorzutäuschen, dass der Auftrag erfüllt wurde und abzuwarten, bis der Auftraggeber, nach einem „gut gemachten Job“, weitere Bewegungen macht und die wahre Dimension des Komplotts bloßstellt. Die erste Option (wie wir aus der Erfahrung wissen) bringt der Ukraine ziemlich wenig, außer den bereits bekannten „Chaos“-Beschuldigungen. Die beiden gefassten sind wahrscheinlich Staatsbürger der Ukraine, die Russland-Connection ist nicht eindeutig – der Draht zu weiteren Mordversuchen reißt ab. Man entschied sich für die zweite Option.

War das gewagt? Ja. Hat das die vielen, die am Tag des verkündeten „Todes“ bestürzt waren, verwirrt und sogar verletzt? Ja. Dafür entschuldige ich mich. Aber ich entschuldige mich nicht für das gerettete Leben des Journalisten – und wahrscheinlich vieler anderen Menschen (laut SBU standen viele mehr auf der Erschießungsliste). Ich entschuldige mich nicht, dass die Reihe der Anschläge an Gegner Putins in der Ukraine endlich abgerissen ist. Ich entschuldige mich nicht, dass Moskaus grausame Spielchen mit der Ukraine endlich durcheinander sind. Letztendlich, hat das Außenministerium Russlands als erstes verlangt, den Mord an Babtschenko prompt aufzuklären und für Sicherheit der Journalisten zu sorgen. Na ja, ich hoffe, es war diesmal „prompt“ genug.

Und zum dritten Punkt: das wichtigste kommt noch, nehme ich an. Die Geschichte wird weitere „twists“ haben – und erst nachdem alle Karten auf dem Tisch sind, sollte man zu Schlussfolgerungen kommen.

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